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  Magierdämmerung
 
Magierdämmerung 1-3
von Bernd Perplies


Übersicht:
1. Für die Krone
2. Gegen die Zeit
3. In den Abgrund

 
Teil 1 - Für die Krone
Genre: Steampunk, Fantasy
Seitenzahl:
442
Erscheinungsjahr: 2010
ISBN:
9783802582646

Inhalt:

London 1897. Jonathan Kentham führt ein ganz gewöhnliches Leben als Reporter - bis er eines Nachts einen alten Mann sterbend in einer Gasse vorfindet. Dieser entpuppt sich als Albert Dunholm, der Erste Lordmagier von London, und sein Tod stellt Jonathans Leben völlig auf den Kopf.

Unfreiwillig wird er in eine Welt der Magie hineingezogen - eine Welt hinter den Fassaden des viktorianischen London, in der Fabelwesen, Geister und Menschen mit übersinnlichen Kräften existieren. Gemeinsam mit Dunholms Kutscher Randolph Brown und dem exzentrischen, dandyhaften Magier Jupiter Holmes versucht Jonathan herauszufinden, was hinter dem Mord an Dunholm wirklich steckt.

Zur gleichen Zeit begibt sich die junge Hexe Kendra McKellen mit ihrem Großvater Giles auf eine Reise aus den Highlands nach London. Giles will dort mit Dunholm, seinem alten Freund, über seltsame Veränderungen in der Magie beraten - Veränderungen, die Anlass zu großer Sorge geben.

Sie alle müssen feststellen, dass eine Verschwörung von furchtbaren Ausmaßen im Gange ist. Eine Gruppe von Magiern hat in den Ruinen des untergegangenen Atlantis ein uraltes Siegel geöffnet, um ein neues Zeitalter der Magie einzuläuten. Doch stattdessen droht das Chaos über die Welt hereinzubrechen...


Meine Bewertung:


Meine Meinung:
Als ich den Prolog dieses Buchs las, fiel es mir zuerst wahnsinnig schwer, in die Geschichte hineinzufinden. Ich wollte das Buch schon fast wieder zur Seite legen, aber nach nur einem Kapitel wollte ich nun auch nicht aufgeben, und es hat sich tatsächlich gelohnt dranzubleiben.

Da die Geschichte im späten 19. Jahrhundert spielt, ist auch die Sprache dementsprechend angepasst, was im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig ist. Aber mir persönlich gefällt dieser Stil sehr und ich hatte keine Probleme mit dem detaillierten Schreibstil und den vielen verschachtelten Sätzen. Vor allem ist mir positiv aufgefallen, dass der Autor es von vorne bis hinten nicht nur geschafft hat, diesen Stil beizubehalten, sondern auch die Verhaltensweisen der Charaktere denen des vergangenen Jahrhunderts anzupassen, sodass es durchweg authentisch wirkt.

Der erste Teil dieser Trilogie bietet einen tollen Einstieg in die magische Welt Londons. Wie der Autor die Magie beschrieben hat, ist im ersten Moment vielleicht etwas merkwürdig, aber ich fand es sehr einleuchtend. Magie wird nämlich mithilfe von "Fäden" gewirkt, die an jedem Gegenstand und jedem Menschen haften. Irgendwie hat diese Erklärung die Magie für mich etwas realistischer werden lassen, denn in vielen anderen Fantasy-Büchern wird Magie einfach angewendet, ohne eine Erklärung wie das alles überhaupt funktioniert.

Alles in allem bin ich von diesem Auftakt sehr positiv überrascht und ich bin gespannt wie sich die Geschichte im 2. Teil weiterentwickelt. Dieser schließt übrigens nahtlos an den 1. Teil an, sodass es sich anbietet die Trilogie in einem Rutsch zu lesen, um den Anschluss nicht zu verlieren


Teil 2 - Gegen die Zeit
Genre: Steampunk, Fantasy
Seitenzahl:
432
Erscheinungsjahr: 2011
ISBN:
9783802582653

Inhalt:

London 1897. Jonathan Kenthams Leben ist nicht mehr das, was es einmal war. Als Erbe der Macht des verstorbenen Lordmagiers Albert Dunholm wurde er in den Konflikt zwischen den beiden Fraktionen des Silbernen Kreises hineingezogen. Nun sitzt er, gemeinsam mit der jungen Hexe Kendra McKellen, dem dandyhaften Magier Jupiter Holmes und den Getreuen Dunholms, im Kerker, während der Usurpator Wellington und seine Anhänger über den Orden herrschen.

Randolph Brown, der Magispector Sedgewick und der Russe Grigori sind dagegen entkommen. In einem Versteck in den Londoner Docklands müssen sich die drei nicht nur um eine widerspenstige Gefangene und den in einem seltsamen magischen Schlaf liegenden Großvater Kendras kümmern, sondern auch einen Weg finden, ihre Freunde zu befreien und ihre Feinde aufzuhalten.

Unterdessen wird in Rom die Heilige Inquisition auf die Störung in der Magie aufmerksam und sendet eine Magieragentin aus, um den Vorkommnissen in London und im Atlantik nachzugehen.

Für sie alle werden die nächsten Tage zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn wenn die Wahre Quelle der Magie in den Ruinen von Atlantis nicht bald geschlossen wird, ist die Menschheit dem Untergang geweiht...


Meine Bewertung:



Meine Meinung:
Die Geschichte um Jonathan geht hier nahtlos weiter. Leider empfand ich bei diesem Teil an einigen Stellen ein wenig Unlust weiterzulesen. Ich weiß nicht so recht woran es lag, die Story entwickelt sich weiter und es geschieht einiges, trotzdem empfand ich es manchmal etwas langatmig und spannungsarm.

Hinzu kommt, dass in diesem Teil noch mehr Nebencharaktere eine Rolle spielen. Manchmal fiel es mir schwer, die Personen noch auseinanderzuhalten, was unter anderem daran liegen könnte, dass einige nur ungenau beschrieben wurden und etwas blass blieben. Aber im Nachhinein betrachtet, waren die Personen auch nicht so wichtig, deshalb kann ich es verschmerzen.

Positiv fand ich aber auch hier wieder den Schreibstil des Autors, der wieder sehr authentisch die Sprache des vergangenen Jahrhunderts aufgreift und es einem ermöglicht, in das viktorianische London einzutauchen.

Trotz der Kritikpunkte bin ich gespannt auf den 3. Teil und hoffe auf ein grandioses Ende.



Teil 3 - In den Abgrund
Genre: Steampunk, Fantasy
Seitenzahl:
512
Erscheinungsjahr: 2011
ISBN:
9783802582660

Inhalt:

England 1897. Der Kampf um die Wahre Quelle der Magie spitzt sich zu. Jonathan Kentham und Kendra, der Enkelin des "Wächters" Giles McKellen, ist es gelungen, ein Artefakt zu schaffen, mit dem das Siegel von Atlantis wieder geschlossen werden kann. Jupiter Holmes und Randolph Brown stehen derweil vor einer unsicheren Allianz mit der magischen Inquisition des Vatikan. Doch auch der Usurpator Wellington war nicht untätig. Er hat die Quelle der Magie unter seine Kontrolle gebracht, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er über eine Waffe verfügt, die mächtiger ist als alles, was die Welt bis dahin gesehen hat ...

Meine Bewertung:



Meine Meinung:

Der Abschluss der Magierdämmerung-Trilogie war wieder sehr spannend. Die verschiedenen Handlungsstränge beginnen sich langsam zum Finale zusammenzufinden.
Ich habe eigentlich nicht viel an diesem Teil auszusetzen, nur einige Kleinigkeiten fand ich beim Lesen etwas störend. Z.B. die Sache mit Grigori: in den ersten beiden Teilen hatte er zwar keine Hauptrolle, aber er war mMn eine wichtige Nebenfigur, die immer Erwähnung fand. Im 3. Teil sucht man zuerst vergeblich nach ihm, er taucht erst viel später wieder auf, um Wellington als Testsubjekt zu dienen. Nachdem Wellington bereits mit 4 anderen Gefangenen experimentiert hat, ist sein nächstes Opfer also Grigori, doch da kommt natürlich was dazwischen, sodass dieser noch einmal glücklicherweise davon kommt.
Später braucht Wellington dann "Kanonenfutter" (will nicht zu viel verraten), und anstatt Grigori dafür zu verwenden, der immer noch bewusstlos auf dem OP-Tisch liegt, befiehlt er einem Untergebenen einen weiteren Gefangenen zu holen... warum? Aus Wellingtons Perspektive wäre es doch sinnvoller gewesen gleich Grigori zu nehmen, aber nein, der Autor wollte die "Kanone" zuerst in voller Aktion beschreiben, bevor Grigori dann im 2. Versuch hineingesteckt wird...

Es gab noch ein paar solcher Kleinigkeiten, die für mich nicht sehr schlüssig waren. Und auch Cutlers netten Einfall Wellington mit einem Brief zu bekehren, fand ich etwas erbärmlich. Der Autor musste sich halt was einfallen lassen, wie und warum Cutler zur Quelle kommt, aber mit einem Brief von der Queen? Ernsthaft? Naja, immerhin hätte es für das Ende mehrere Ausgänge geben können: das Quellsiegel von Jonathan, die Methode von Scarcatore, der Brief oder Wellington gewinnt. Da die Buchreihe bis dahin schon einigermaßen vorhersehbar war, konnte ich mir das tatsächliche Ende dann auch schon denken.

Zu guter Letzt bleibt nur noch Meister Fu zu erwähnen, der vollkommen klischeehafte, asiatische Kampfmeister, der mich total an Mister Miyagi und Yoda erinnert hat... Ich finde nicht, dass Meister Fu wirklich in die Geschichte reingepasst hat und irgendwie hätte man ihn auch weglassen können...

Trotz meiner Kritik fand ich das Buch wirklich nicht schlecht. Es war unterhaltsam zu lesen und das Ende fand ich auch zufriedenstellend. Alles in allem ist diese Trilogie vielleicht nicht jedem zu empfehlen, aber wer gerne mal ins alte London eintauchen will, um ein magisches Abenteuer zu erleben, ist hier sicher gut bedient.



 
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