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  Johannes Cabal
 
Johannes Cabal 1-3
von Jonathan L. Howard


Übersicht:
1. Seelenfänger
2. Totenbeschwörer
3.
Das Institut für Angst und Schrecken
 
Teil 1 - Seelenfänger
Genre: Fantasy, Humor
Seitenzahl:
384
Erscheinungsjahr: 2009
ISBN:
9783442469963

Inhalt:

Der Weg in die Hölle ist nicht der angenehmste. Doch Johannes Cabal bleibt nichts anderes übrig, als ihn trotzdem anzutreten, wenn er seine Seele wiederhaben will. Er hatte sich an den Teufel verkauft, um Totenbeschwörer zu werden. Doch ohne Seele lebt es sich nur halb so gut, und daher steht Johannes wieder einmal in den heißen Hallen. Satan gibt allerdings nur ungern her, was er einmal besessen hat. Erst wenn Johannes 100 Seelen innerhalb eines Jahres rekrutieren kann, bekommt er seine eigene wieder … ein fairer Deal, oder?


Meine Bewertung:


Meine Meinung:
Der erste Teil der Cabal-Trilogie bietet alles, was ich mir von einem guten Buch erhoffe: Spannung, Humor, verschrobene Charaktere und etwas völlig Neues.

Ich mag es nicht besonders, Geschichten zu lesen, die ich in ähnlicher Form schon einmal gelesen habe. Deshalb hat mich dieses Buch vor allem aus dem Grund begeistert, weil es für mich etwas völlig Neues war. Klar, es gibt sicher ein paar Geschichten, in denen jemand seine Seele an den Teufel verkauft (mir fällt so spontan nur "Faust" ein), aber ich fand die ganze Aufmachung, das Zusammenspiel der Charaktere und die Idee mit dem Jahrmarkt einfach toll und einzigartig.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, die meiste Zeit kann man sich durch die Geschichte treiben lassen und die Skurrilitäten und den unbeschreiblichen (meist schwarzen) Humor einfach genießen. Ein paar Szenen haben mich aber auch kurz innehalten und nachdenken lassen, vor allem bei etwas emotionaleren Szenen zwischen Horst und Johannes. 

Johannes Cabal ist zwar die Hauptfigur, aber alles andere als ein klassischer sympathischer Held. Als Leser war ich immer hin und her gerissen: einerseits hoffte ich natürlich, dass Cabal seine Seele wiederbekommt, andererseits sind seine Moralvorstellungen und Methoden sehr zweifelhaft. So hat er zum Beispiel zu Beginn der Geschichte keine Skrupel zwei Ganoven zu erschießen, um sie kurz darauf als Zombies wiederzuerwecken.

Auch die 100 geforderten Seelen sammelt er
ein, ohne mit der Wimper zu zucken. Dabei achtet sein Vampirbruder Horst immerhin darauf, dass die Menschen ohnehin "schlecht" sind, also nach ihrem Tod sowieso in der Hölle landen würden. Somit dient Horst irgendwie als moralischer Gegenpart zu dem seelenlosen Johannes und sorgt dafür, dass man als Leser trotzallem auf der Seite der beiden Brüder steht, ohne dabei ihre Machenschaften großartig anzuzweifeln.

*Spoiler*
Als Cabal dann allerdings im letzten Drittel des Buchs über die Stränge schlägt und eine Mutter dazu anstiftet ihr eigenes Baby zu töten, war ich wirklich geschockt. Und zu diesem Zeitpunkt wendet sich auch Horst von seinem Bruder ab, was irgendwie symbolisch für den Leser steht, der damit vorerst jegliche Sympathien zu Cabal verliert.
Horst, der seinen Bruder die ganze Zeit unterstützte und ihn auf den richtigen Weg bringen wollte, erkennt schließlich dass Cabal verloren ist und setzt sich dem Sonnenlicht aus, wodurch er stirbt (irgendwie hoffe ich trotzdem, dass er im 2. Teil wiederkommt... ich mochte Horst).
Durch seinen Tod scheint sich Johannes allerdings zum Positiven zu verändern, denn er biegt einiges wieder gerade und handelt endlich auch mal moralisch richtig, wodurch er wieder einige Sympathien bei mir gewann.
*Spoiler Ende*

Am Ende bekommt man auch endlich die Antwort auf die Frage, WARUM Cabal eigentlich seine Seele verkaufte, um Nekromant zu werden. Damit haben sich meine Bedenken gegen Cabal auf der allerletzten Seite doch noch in Luft aufgelöst und ich bin wirklich gespannt, wie es im 2. Teil weitergeht.




Teil 2 - Totenbeschwörer

Genre: Fantasy, Krimi, Humor
Seitenzahl:
416
Erscheinungsjahr: 2010
ISBN:
9783442470341

Inhalt:

Johannes Cabal wollte eigentlich nur ein Buch ausleihen, doch jetzt sitzt er im Gefängnis und wartet darauf, exekutiert zu werden. Nun gut, er ist nachts in die Bibliothek eingebrochen, und es war ein geheimes Buch aus der Sicherheitsverwahrung. Zum Glück sucht ihn, kurz bevor seine letzte Stunde schlagen soll, ein hoher Staatsmann auf, der seine Fähigkeiten benötigt. Und ehe Cabal sich’s versieht, ist er so gut wie frei und damit beschäftigt, einem toten Kaiser Leben einzuhauchen. Ein nicht so leichtes Unterfangen, wie sich herausstellt …

Meine Bewertung:


Meine Meinung:
Auch der 2. Teil der Cabal-Trilogie hat mir wieder vergnügliche Lesestunden beschert und hat mich oft zum Lachen gebracht.

Zunächst muss ich aber mal anmerken, dass ich den deutschen Titel ein bisschen unpassend finde und auch die Inhaltsangabe nur unzureichend passt. Cabal ist zwar ein Totenbeschwörer, aber in diesem Teil geht es recht wenig um Nekromantie sondern eher um Politik, was mich anfangs doch etwas abgeschreckt hat, weil ich um dieses Thema immer einen großen Bogen mache. Das ganze politische Drumherum, das vor allem zu Beginn des Buchs recht ausführlich dargelegt wird, hat meine Leselust erst mal ein bisschen gedämpft.

Glücklicherweise nimmt das Buch dann aber bald eine andere Richtung an, sobald sich Cabal unter gestohlener Identität auf ein Luftschiff flüchtet. Dort sitzt er 2 Tage lang mit einer handvoll Leute unterschiedlichster Natur fest. Schon bald geschieht ein Mord und als auch Cabals Leben bedroht wird, versucht er die Geschehnisse aufzuklären. Somit passt auch der Original-Titel des Buchs
"Johannes Cabal The Detective" viel besser zur Geschichte.

Auf dem Luftschiff begegnen wir einer alten Bekannten aus "Seelenfänger" wieder: Leonie Barrow. Die Dialoge zwischen Cabal und Leonie sorgen für einige Schmunzler und obwohl die beiden nicht gerade beste Freunde sind, geben sie ein gutes Team ab.

Das Buch bietet alles in allem wieder gute Unterhaltung, allerdings fand ich die Story nicht so packend wie im 1. Teil und der politische Aspekt hat nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Aber der flüssige Schreibstil, der unvergleichliche Humor und Cabal, den ich mittlerweile irgendwie liebgewonnen habe, machen das wieder wett.

Da man am Ende von Teil 1 einen kurzen Einblick bekommt, warum Cabal Nekromant wurde, hatte ich mir erhofft im 2. Teil etwas mehr darüber zu erfahren. Leider bekommt man hier auch wieder nur ein kleines Häppchen vorgeworfen: Wie auch im 1. Teil erfahren wir hier nur auf knapp 1 1/2 Seiten von seiner verstorbenen Liebe, ohne groß in die Tiefe zu gehen, ohne Details... Das fand ich sehr schade, weil ich unbedingt mehr davon wissen wollte. Aber ich geb die Hoffnung noch nicht auf, es folgt ja schließlich noch der Abschluss der Trilogie und dort wird hoffentlich Licht ins Dunkel gebracht!




Teil 3 - Das Institut für Angst und Schrecken
Genre: Fantasy, Abenteuer, Humor
Seitenzahl:
352
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN:
9783442470358

Inhalt:

Als eines Tages drei seltsame Männer vor seiner Tür stehen, ist der Totenbeschwörer Johannes Cabal mehr als überrascht. Was wollen ein Kunsthändler, ein Anwalt und der Direktor eines Bestattungsinstituts von ihm? Schnell stellt sich heraus, dass das Institut für Schreckensfragen sie mit einem ganz besonderen Anliegen schickt: Cabal soll ihnen helfen, die Angst zu besiegen. Und da er sich für kein Abenteuer zu schade ist, willigt er ein. Doch was ihn dann erwartet, hätte auch er sich niemals vorstellen können.

Meine Bewertung:


Meine Meinung:
Im letzten Teil der Cabal-Trilogie begleitet man Cabal in die mysteriösen Traumlande, wo er mit seinen 3 Begleitern versucht die persofinizierte Angst einzufangen.

Die Geschichte ist mal wieder sehr skurril, spannend, fantasievoll und lustig.
An einigen Stellen hatte ich ein paar Probleme der Handlung richtig zu folgen. Das lag vielleicht daran, dass es in den Traumlanden einfach ziemlich verwirrend zugeht und einige Sachen nicht mit Vernunft und Logik zu erklären sind. Vielleicht habe ich es aber auch nicht aufmerksam genug gelesen, um es vollständig zu begreifen...
Einige Szenen- und Ortswechsel fand ich auch etwas zu abrupt, sodass ich mich nach einigen Seiten fragen musste: "Moment, wie sind die jetzt noch mal dahin gekommen?".

Leider fand ich das letzte Kapitel etwas arg verwirrend und ich muss zugeben, dass ich da fast nur Bahnhof verstanden habe. Auch der letzte Satz hat mich etwas fassungslos zurückgelassen: Von wem war die Rede? Warum lässt der Autor die Identität des Fremden offen? Das ist total gemein... Wobei ich mittlerweile schon wieder darüber schmunzeln kann, weil es irgendwie zu dieser Buchreihe passt, einige Dinge im Verborgenen zu lassen.

Nichtsdestotrotz habe ich mich mit dem Buch sehr gut amüsiert und es bietet einen guten Abschluss der Reihe.


Fazit zur gesamten Trilogie:
Abschließend kann ich nur sagen, dass Howard hier eine sehr unterhaltsame, abwechslungsreiche, verrückte und einzigartige Trilogie verfasst hat.

Während der 1. Teil eher ins skurrile Fantasy-Genre fällt, findet man im 2. Teil eine spannende Krimi-Story und im 3. Teil geht man auf eine abenteuerliche Reise... es sollte also für jeden Geschmack etwas dabei sein.

Den ersten Teil fand ich mit Abstand am besten und kann ihn unbedingt weiterempfehlen; Teil 2 und 3 sind zwar etwas schwächer, bieten aber trotzdem gute Unterhaltung.

 
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