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  Ein ganzes halbes Jahr
 
Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes



Genre: Belletristik
Seiten:
544
Erscheinungsjahr: 2013

Inhalt:

Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt.
Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird – und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.
Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will.
Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird.
Eine Frau und ein Mann.
Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen.
Die Liebesgeschichte von Lou und Will.


Meine Bewertung:


Meine Meinung:
Wie so oft, bin ich auch bei "Ein ganzes halbes Jahr" nicht auf der Hype-Welle mitgeritten (es schreckt mich oft ab, wenn jeder so begeistert von einem Buch ist, dann sind meine Erwartungen meist zu hoch und ich werde enttäuscht). Außerdem hat mich die Inhaltsangabe auch nicht wirklich neugierig auf die Geschichte gemacht. Erst der Film-Trailer vor kurzem hat mein Interesse geweckt und jetzt musste ich das Buch doch mal lesen.

Ich bin kein großer Fan von Liebesgeschichten. In den meisten davon wird unnötig viel unwirkliches Drama hineingedichtet, damit es irgendwie interessant bleibt. An Drama mangelt es in "Ein ganzes halbes Jahr" wirklich nicht, aber es bleibt dabei realistisch und nachvollziehbar.

Will und Lou treffen sich nicht und es ist Liebe auf den ersten Blick. Als Lou als Pflegekraft bei dem querschnittsgelähmten Will anfängt, ist ihre Beziehung rein beruflich und distanziert. Das hat mich ehrlich gesagt positiv überrascht, denn in den meisten Liebesgeschichten ist immer von einer übernatürlichen Anziehung zu lesen, die vom ersten Augenblick herrscht, sodass es völlig klar ist, dass die beiden Personen sich verlieben und zusammen kommen.
Doch Will und Lou sind anders. Ihre Zuneigung baut sich langsam auf und Lou bemerkt erst spät, was sie eigentlich für Will empfindet.

Wills Zustand wird anschaulich beschrieben ohne dabei zu sehr ins Mitleid abzudriften. Das Buch zeigt, wie schwer sich normale Alltagssituationen gestalten, wenn ein Rollstuhlfahrer involviert ist. Und dass das Leiden eines querschnittsgelähmten nicht nur daraus besteht im Rollstuhl zu sitzen, sondern dass er auch mit Infektionen und Krankheiten zu kämpfen hat, die sein Leben noch schwerer machen.

Wills Entscheidung konnte ich genauso nachempfinden wie Lous emotionale Reaktion darauf. Will wird teilweise als egoistisch hingestellt, weil ihm Lous Liebe nicht ausreicht, um am Leben zu bleiben. Andererseits konnte ich mich auch gut in Will hineinversetzen und verstand seinen inneren Konflikt.

Mit Lou konnte ich mich sehr gut identifizieren. Ich bin auch einer dieser Menschen, die nie etwas aus ihrem Leben machen. Ich verreise nicht, ich erlebe keine Abenteuer, ich gebe mich mit einem simplen Leben zufrieden.
Doch das Buch vermittelte mir beim Lesen: Mach etwas aus deinem Leben, mach was dir Spaß macht, du lebst nur einmal!
Klingt wie ein Glückskeks-Spruch, aber es ist einfach wahr und das Buch hat mich wirklich nachdenklich gestimmt.

 
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