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  Diviners
 
The Diviners
von Libba Bray


1. Aller Anfang ist böse
Genre: Speculative Fiction, Young Adult
Seitenzahl:
704
Erscheinungsjahr: 2014


Inhalt:

New York, 1926: Wegen eines kleinen Zwischenfalls wurde Evie O Neill aus ihrer langweiligen Kleinstadt ins aufregende New York verbannt. Dort genießt sie das wilde Partyleben, bis ein seltsamer Ritualmord die Stadt erschüttert und Evie über ihren Onkel, den Direktor des Museums für Amerikanisches Volkstum, Aberglauben und Okkultes plötzlich mitten in den Mordermittlungen steckt. Schon bald weiß sie mehr als die Polizei. Denn Evie hat eine geheime Gabe, von der niemand wissen darf: Sie kann Gegenständen die intimsten Geheimnisse ihrer Besitzer entlocken. Doch sie hat keine Ahnung, mit welch entsetzlicher Bestie sie es zu tun bekommt

Meine Bewertung:


Meine Meinung:

„The Diviners – Aller Anfang ist böse“ ist der erste Teil einer Serie.

Das Buch hat mich etwas zwiespältig zurückgelassen, denn die Geschichte bietet einige gute Ansätze und Ideen, hat mich aber in der Umsetzung nicht vollständig überzeugen können.

Zunächst einmal fand ich den Einstieg viel zu langatmig. Die Autorin versucht dem Leser das Leben in den 20er Jahren näher zu bringen; das gelingt ihr auch ganz gut. Die Beschreibungen der Lebensweise und der Mentalität dieser Zeit wirken sehr authentisch, allerdings verliert sich die Autorin viel zu sehr in Einzelheiten. Auf den ersten 400 Seiten schweift die Story einfach zu oft ab und ich wurde schnell ungeduldig, weil ich mehr über die Ritualmorde erfahren wollte und nicht über Evies Partyleben.

Evie fand ich als Protagonistin eher gewöhnungsbedürftig. Sie ist frech und hat eine egoistische, wenn nicht sogar egozentrische Veranlagung; dadurch fand ich sie teilweise etwas unsympathisch. Auch mit ihrer Rolle als "Partymaus" konnte ich mich nicht identifizieren.

Und obwohl die Autorin versucht, die Nebencharaktere interessanter zu machen, indem sie einige Geheimnisse ihrer Vergangenheit lüftet, bleiben diese doch relativ blass und wirken in ihren Verhaltensweisen etwas stereotyp.

Die relativ große Anzahl an Charakteren und der ständige Wechsel zwischen ihnen, dazu noch der auktoriale Erzählstil, den ich ohnehin nicht besonders mag, machen die Geschichte ein wenig unübersichtlich. Mir fehlte der rote Faden und auch der Spannungsbogen war unbeständig und eher träge.

Mal erfährt man hier ein bisschen, dann dort, aber die losen Fäden der verschiedenen Handlungen wollen sich auch am Ende nicht richtig zusammenfügen. Ganz im Gegenteil: die Autorin wirft kurz vor Schluss noch einen weiteren Handlungsstrang in die Geschichte, der wohl im zweiten Teil aufgegriffen werden soll. Das führt zu einem unbefriedigenden Gefühl, wenn man die letzte Seite des Buchs gelesen hat. Und trotz des Cliffhangers hat sich bei mir keine Neugier auf den Fortlauf der Geschichte eingestellt, sodass ich den zweiten Teil wahrscheinlich gar nicht lesen werde...

Trotz der Kritikpunkte fand ich das Buch nicht durchweg schlecht. Wie schon gesagt: es bietet ganz gute Ansätze und durch die Ritualmorde kommt etwas Neugier und Grusel auf. Der religiöse Aspekt ist Geschmackssache, ich mag dieses fanatische Geschwafel einfach nicht, aber zusammen mit der Grundstory hat es seine Wirkung nicht verfehlt und an den richtigen Stellen eine angenehm schaurige Atmosphäre geschaffen.


Fazit: Das Buch hat einige Längen, durch die ich mich kämpfen musste. Es konnte mich nicht vollends begeistern, hat mir aber durch seine wirkungsvolle Atmosphäre trotzdem ein paar schöne Lesemomente beschert.
 
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