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  Der Marsianer
 
Der Marsianer
von Andy Weir



Genre: Science Fiction
Seitenzahl:
512
Erscheinungsjahr: 2014


Inhalt:
Eine 6-köpfige Crew muss ihre Expedition auf dem Mars frühzeitig abbrechen, da ein verheerender Sandsturm aufkommt. Mark Watney, ein Crew-Mitglied, wird auf dem Weg zum Raumschiff von herumfliegenden Trümmern schwer getroffen. In dem Glauben Watney sei tot, verlassen die anderen den Mars.
Doch Mark lebt. Und er ist allein. Auf dem Mars. Ein spektakulärer Überlebenskampf beginnt ...

Meine Bewertung:


Meine Meinung:
Wisst ihr, dass man aus Zucker eine Bombe herstellen kann? Und wisst ihr, wie man aus Wasserstoff und Sauerstoff trinkbares Wasser herstellt? Ich wusste es nicht, bevor ich dieses Buch las. Aber das gehört ja auch nicht unbedingt zum Allgemeinwissen

Als ich im Buchladen den Klappentext von "Der Marsianer" las, klang es für mich eher langweilig... ein Mann der auf dem Mars strandet und versucht zu überleben... was will man da groß schreiben? Wenn nicht gerade Außerirdische auftreten, wird das wohl eher öde, dachte ich.
Ich las dann kurz die ersten Zeilen und fand es eigentlich ganz witzig, wie Mark Watney seine Situation beschreibt und dabei mit den Wort "Ich bin so was von im Arsch." beginnt. Also hab ich das Buch doch gekauft.

Mark Watneys Geschichte wird hauptsächlich in Logbucheinträgen erzählt, die er selbst auf dem Mars verfasst. Er spricht dabei den Leser auch öfter an, das fand ich toll, weil es mir das Gefühl gab mitten im Geschehen zu sein.

Ich hatte schon die Befürchtung, dass das Buch komplett aus Logbucheinträgen besteht, denn auf den ersten 76 Seiten liest man nichts anderes und es wurde dann doch etwas anstrengend über Watneys chemische und technische Experimente zu lesen (vor allem, weil ich in Physik und Chemie eine ziemliche Niete bin und mit den Details so gar nichts anfangen konnte).
Aber gerade die vielen Details sind auch faszinierend. Wie lange musste der Autor dafür wohl recherchieren? Das Schreiben des Buchs muss eine Ewigkeit gedauert haben. Aber das war nicht umsonst, denn dadurch wirkt alles einfach sehr authentisch und realistisch.

Aber dann: Seite 77. Endlich erfährt man auch was auf der Erde bei der NASA so los ist. Alle denken Watney ist tot. Die restliche Crew ist auf dem Weg zur Erde. Doch dann entdeckt eine SatCon-Mitarbeiterin auf Satelitenbildern Anzeichen, dass Watney noch leben könnte. Daraufhin beginnt die große Rettungsaktion, die so einige Hindernisse bereithält.

Auch Watney hat auf dem Mars mit einigen Problemen zu kämpfen, was durchaus spannend zu lesen ist. Etwas schade fand ich, dass er fast nie über seine Gefühle in den Logbucheinträgen spricht. Ich hätte gerne gewusst, wie es sich psychisch auf ihn auswirkt allein auf einem fremden Planeten festzusitzen. Aber irgendwie bekommt man es subtil doch mit. Man muss nur etwas zwischen den Zeilen lesen und sich selbst etwas in seine Lage versetzen.

Interessant fand ich auch, dass keinerlei Personenbeschreibungen in dem Buch vorkommen. Klar, ein paar Kleinigkeiten schon. Z.B. dass das Crewmitglied Johannsen ziemlich attraktiv ist oder dass Martinez ein gläubiger Christ ist oder dass die PR-Managerin Annie ständig flucht (das fand ich witzig) 
Aber ansonsten: nichts. Man erfährt nicht, wie die unterschiedlichen Leute aussehen, Haarfarbe, Augenfarbe, groß, klein, dick, dünn... nichts!

Faszinierenderweise störte mich das aber überhaupt nicht. Es ist mir auch erst zur Mitte des Buchs aufgefallen. Meine Fantasie hat die "Lücken" einfach selbst gefüllt und das fand ich wirklich cool. Endlich ein Buch, dass einem nicht alles serviert, sondern die eigene Fantasie noch anregt. Nicht nur beim Aussehen der Charaktere sondern auch bei den Gefühlen, wie oben schon beschrieben. Das findet man nicht in vielen Büchern und ich muss sagen, dass es eine schöne neue Leseerfahrung für mich war.

Wenn ihr wissen wollt, wie Mark Watney auf dem Mars überlebt und ob er gerettet wird, lest unbedingt dieses Buch. Die technischen Details sind zwar teilweise erschlagend, aber ansonsten fand ich das Buch sehr spannend und auf jeden Fall lesenswert.


 
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